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Die Hügellandschaft
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Vor Ihren Augen breitet sich nun eine kleine sanfte, friedliche Landschaft aus, mit ihren dunklen Erdtönen und dem Grün der Pflanzen.
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Genießen Sie ausgiebig diesen Blick der Ruhe und Stille.
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Und wenn Sie sich dann umdrehen und über den Teich schauen, hinauf durch dunkle Kiefern, emporstrebenden Bambus und kraftvolle Baumsilhouetten, erblicken Sie den Bergpavillon.
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Der ruhige Schwung der Hügellandschaft steht nun im Kontrast mit der Wildheit der Berge, symbolisiert durch den Bergpavillon.
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Durch ihren Blick, durch Ihr Umdrehen, liebe Besucherinnen und Besucher, hat sich der Charakter des Gartens geändert.
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Dieser Aspekt ist eine wichtige Gestaltungsmethode chinesischer Gärten, denn der hier erzeugte Gegensatz zwischen der friedlichen Sanftheit der Hügellandschaft
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und der kraftvollen Wildheit der Berge soll Ihnen das Prinzip von Yin und Yang näherbringen.
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Ein wichtiges philosophisches chinesisches Ziel ist es, die kontrastierenden Kräfte in sich und ihrer Umwelt in ein Gleichgewicht zu bringen.
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In der Denkweise des Yin- und Yang Prinzips ist es nämlich nicht so, dass Gegensätze überwunden werden sollen.
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Vielmehr sollen sie als Wesensmerkmale einer vorgegebenen natürlichen Harmonie begriffen werden,
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denn erst das Kleine lässt das Große groß erscheinen, erst das Dunkle das Helle für uns erleuchten.
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Erst durch die Sanftheit der Hügellandschaft wird Ihnen die angedeutete Schroffheit der Berge am Bergpavillon bewusst.
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Unser Blick braucht Kontraste, um das zu erkennen, was wirklich da ist.